Individuelle Betreuung: Tageseltern

Tageseltern

eine Gruppe von Menschen, die mit Karten spielen

Die Tagesmutter bzw. der Tagesvater betreut Kinder in der kleinen Gruppe. Das ermöglicht es ihnen, auf die Bedürfnisse der Kinder individuell einzugehen und die Wünsche der Eltern zu berücksichtigen. Der familiäre Rahmen gibt dem Kind Orientierung und Sicherheit. Innerhalb eines strukturierten Tagesablaufes können Kinder Selbstständigkeit erproben und ihre Fähigkeiten entfalten.

Individuell sind auch die unterschiedlichen Trägervereine: Es gibt keine übergeordnete Plattform, sondern verschiedene Anbieter.
Ob Tageseltern in Ihrer Nähe verfügbar ist, können wir nicht garantieren. Eine Recherche zahlt sich jedenfalls aus!


Tagesmütter in Hart bei Graz


  • Diana Perissutti 

  •  Lorena Sorsak  

Lorena Sorsak hat bei unserem „Zwergerltreff“ ihre neue Berufung entdeckt. Wir haben sie besucht und ihr ein paar Fragen über ihren Traumberuf gestellt. Lorena ist zweifache Mutter und wohnt im Ortsteil Pachern mitten in einer kleinen Siedlung. 
Ein paar Kinder, die in einem Wohnzimmer mit Spielzeug spielen

Warum bist du Tagesmutter geworden?
Lorena:  Ich habe schon immer gerne mit Kindern gearbeitet und wollte eine Möglichkeit finden, dies mit meiner Familie zu vereinbaren. Die Arbeit als Tagesmutter hat mir genau das ermöglicht. 
 
Wie wird man Tagesmutter bzw. Tagesvater?
Lorena: Ich habe die Ausbildung berufsbegleitend beim Verein Tagesmütter*väterSteiermark gemacht. Sie dauert 9 Monate (Theorieeinheiten und Praxisstunden) und man kann aus 2 Ausbildungsmodellen wählen. Das tolle an der Ausbildung ist, dass sie zu einem Doppelberuf befähigt, nämlich der Tagesmutter und Kinderbetreuerin für Kindergarten, Kinderkrippe und Hort.

Welche persönlichen Eigenschaften sind deiner Meinung nach wichtig für diesen Beruf?
Lorena: Zunächst einmal fällt mir Geduld ein … dann Einfühlungsvermögen. Das braucht man, um die unterschiedlichen Bedürfnisse der Kinder zu verstehen. Und man muss flexibel sein, da sich Tage oft unvorhersehbar entwickeln und man sich darauf einstellen muss. Außerdem hilft ein gewisses Organisationstalent, die Tage gut zu strukturieren – dies brauchen auch die Kinder. Und man braucht für diesen Job ein hohes Verantwortungsbewusstsein!

Wie sieht dein Alltag als Tagesmutter aus?
Lorena: Unser gemeinsamer Tag beginnt zwischen 7 und 8 Uhr, wenn die Kinder ankommen. Dann wird bis zur Jause frei oder gemeinsam gespielt. Gegen halb 10 Uhr gehen wir in den Garten oder auf den Vorplatz zum Bobbycar-Fahren oder machen einen Spaziergang zu den Schafen beim Bauernhof Maier. Manchmal unternehmen wir sogar Ausflüge, zuletzt waren wir alle gemeinsam in Herberstein. Im Sommer fahren wir auch öfters ins Schwimmbad. Um halb 12 Uhr gibt es Mittagessen, danach wird das erste Kind abgeholt. Alle anderen Kinder ruhen sich im Gästezimmer aus oder machen ein Mittagsschläfchen. Bis 15 Uhr werden dann alle Kinder abgeholt.

Was siehst du für Vorteile gegenüber anderen Berufen?
Lorena: Ein großer Vorteil ist die Vereinbarkeit mit der eigenen Familie. Außerdem kann ich meinen Tagesablauf flexibel gestalten und ich habe die Freiheit, Projekte und Aktivitäten genau nach meinen eigenen Vorstellungen zu planen. Ich kann auch flexibel entscheiden, wie viele Betreuungszeiten ich anbiete. Und der Arbeitsweg fällt weg!

Welche Herausforderungen gibt es in deinem Beruf?
Lorena: Eine der größten Herausforderungen ist die Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben, da ich ja in meinem eigenen Haushalt arbeite. Auch spiegelt sich die hohe Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt, leider nicht in der Bezahlung wieder. Ein weiterer Nachteil ist, dass man alleine arbeitet und der Austausch mit Kolleg*innen fehlt.

Wie sieht es mit der Unterstützung durch den Verein aus?

Lorena: Der Verein Tagesmütter*väter Steiermark bietet Supervision an, was sehr hilfreich ist. Es gibt auch noch andere Vereine wie das Hilfswerk oder die Volkshilfe, die ebenfalls Tagesmütter und -väter beschäftigen. Man bekommt auch regelmäßigen Besuch der Fachaufsicht vom Land Steiermark, nimmt mehrmals im Jahr an internen Revisionen teil und macht pro Jahr zwei Fortbildungen im pädagogischen Bereich. Ich mache zurzeit eine Zusatzausbildung zur Mikado-Tagesmutter. Somit darf ich in Zukunft auch Kinder mit Behinderung betreuen.

Hast du einen Rat für Eltern, die eine Tagesmutter oder einen Tagesvater suchen?
Lorena: Es macht Sinn, sich mehrere Tagesmütter anzuschauen, da natürlich jede anders arbeitet. Die Chemie muss auch zwischen der Tagesmutter und den Eltern stimmen.
 Ich habe bis jetzt bereits vier Elterngespräche für eine Betreuung ab Herbst 2025 geführt. Diese Zeit nehme ich mir gerne.

Was würdest du jemandem mitgeben, der mit dem Gedanken spielt, selbst Tagesmutter bzw. Tagesvater zu werden?
Lorena: Der Beruf bietet einen abwechslungsreichen und spannenden Arbeitsalltag. Man wird vom Trägerverein in der Anfangszeit gut unterstützt und kann sich jederzeit Tipps holen. Es ist bestimmt sinnvoll, ein Praktikum bei einer erfahrenen Tagesmutter zu machen, um einen realistischen Einblick in die Arbeit zu bekommen.
 Es wäre sehr toll, wenn es weitere Tagesmütter oder auch Tagesväter in Hart gäbe. Wir könnten uns dann auch austauschen und eventuell gemeinsame Ausflüge unternehmen.

Was war dein schönstes Erlebnis als Tagesmutter?
Lorena: Es gibt so viele schöne Momente! Aber das Schönste ist für mich, die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten zu dürfen und eine Zeit lang das Privileg zu haben, eine Vertrauensperson für sie zu sein.

Eine Frau, die ein Baby hältKontakt:
T 0660 7740784
M lorena.sorsak@gmx.at

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